Red-Bull Chef Mateschitz kauft Aqualux Therme-Fohnsdorf
Jetzt ist es fix - "Nach monatelagen Gesprächen und zahlreichen Besprechungs- und Verhandlungsrunden ist der Verkauf der obersteirischen Aqualux Therme Fohnsdorf an Dietrich Mateschitz abgeschlossen", hieß es in der Aussendung der Gemeinde Fohnsdorf am 21. April 2021. Der Kaufvertrag wurde bereits unterschrieben, die Übergabe an den neuen Eigentümer soll am 1. Juli 2021 folgen.
Mit der Übernahme der Therme durch Mateschitz geht für den Fohnsdorfer Bürgermeister Gernot Lobnig der größte Wunsch in Erfüllung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, jedoch entlastet der Verkauf nicht nur massiv die Gemeindekasse, sondern sichert auch den Weiterbestand und zukünftigen Ausbau der Therme Fohnsdorf.
Vereinbart wurde, dass die Therme weiterhin öffentlich zugänglich ist und die rund 50 Mitarbeiter inkl. Reinigungspersonal, die sich pandemiebedingt derzeit noch in Kurzarbeit befinden, übernommen werden. Auch die Einlösung der bereits verkauften Thermen-Gutscheine soll jederzeit möglich sein. "Das war mir ganz wichtig, ist aber auch nie wirklich ein Thema gewesen" sagte der Fohnsdorfer Bürgermeister Lobnig.
Gerüchteweise soll es bereits erste Ideen für die Zukunft geben
Dietrich Mateschitz ist der reichste Österreicher und besitzt mittlerweile einige Immobilien rund um den Red Bull Ring in der Steiermark, wie z.B.: das in Thermennähe befindliche Schloss Gabelhofen, Restaurants und ein Pferdegestüt. Auch für die weitere Zukunft der Therme gebe es gerüchteweise bereits Ideen, so könnte beispielsweise das nur wenige hundert Meter entfernte Schloss Gabelhofen mit einbezogen, der Wellnessbereich der Therme ausgebaut und auch über den Bau eines eigenen Thermenhotels nachgedacht werden.
"Beste Lösung für die Zukunft"
Der zuständige Gemeindereferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang begrüßt den Verkauf der Therme und dessen Lösungen für die Zukunft. Die Therme spielt in vielerlei Hinsicht für die gesamte Region große Bedeutung: nicht nur wichtige regionale Arbeitsplätze bleiben dadurch erhalten, sondern auch der weiterhin öffentliche Zugang ist aus touristischer Sicht ein zentraler Aspekt. "Mit dem Verkauf wurde sowohl für die Gemeinde, als auch für alle MitarbeiterInnen die beste Lösung für die Zukunft gefunden" so Lang in einer seiner ersten Stellungnahmen.
Therme von Beginn an Sorgenkind
Die Therme im obersteirischen Fohnsdorf wurde 2006 von der Gemeinde mit kräftiger Förderung des Landes Steiermark gebaut und 2007 in Betrieb genommen. Der Öffnung waren Unstimmigkeiten zwischen Gemeinde und Land bezüglich Errichtung und Förderung vorausgegangen, da die Therme nicht in das Thermenkonzept des Landes gepasst hatte. Doch auch die geplante jährliche Auslastung von 311.000 Tagesgästen wurde mit nur knapp 130.000 Gästen pro Jahr nicht erreicht. Die Folge: Die Gemeinde wurde 2011 insolvent und daraufhin vom Land unter Kuratel gestellt. Auch der Bau des rund 26 Mio. Euro Projekts Aqualux war laut Rechnungshof falsch und hatte ein gerichtliches Nachspiel für den damaligen Bürgermeister.
Vor acht Jahren investierte die Gemeinde Fohnsdorf nochmals 600.000 Euro in den Außenbereich der Therme um sie attraktiver zu machen. Doch der erhoffte Erfolg blieb auch danach aus und durch die pandemiebedingte, vorübergehende Schließung der Therme wurde ein Verkauf unvermeidbar.
via steiermark.orf.at, 21. April 2021