Das Thermenresort Loipersdorf erschließt vierte Thermalquelle
Derzeit werden die Schwimmbecken des Thermenresorts aus drei Thermalwasserquellen mit jährlich ca. 200.000 Kubikmeter Wasser gespeist. Damit dies auch so bleibt, und das stark mineralisierte Heilwasser auch in Zukunft zur Verfügung steht, wurde am Dienstag in der steirischen Ortschaft Stein im „Rehgraben“ mit der Bohrung nach einer neuen, vierten Quelle begonnen.
Die Planungen für eine weitere Bohrung liefen laut Geschäftsführer Philip Borckenstein-Quirini bereits seit 2015. Da die ursprünglichen Bohrungen bereits etwas in die Jahre gekommen sind, und um den zukünftigen Betrieb des Thermenresorts sowie hunderte Arbeitsplätze der Region sicher zu stellen, wurde die Erschließung einer vierten Quelle notwendig. Selbst ein möglicher Ausbau des Resorts und ein damit einhergehender höherer Thermalwasserverbrauch wurde in der Planung bereits berücksichtigt.
Aus fünf möglichen Standorten fiel die Wahl auf Rehgraben/Stein. Im ersten Schritt wurde ein 3.700 m² großer Bohrplatz angelegt. Mithilfe eines 41 Meter hohen Bohrturms wird bis zu 1.200 Meter tief nach Thermalwasser gebohrt.
Zukunftsprojekt mit nachhaltiger Verantwortung
Besonderes Augenmerk, bei diesem rund 3,5 Millionen Euro teurem Projekt, legt man auf die Einhaltung höchster Umwelt- und Sicherheitsstandards. Bereits in der Vergangenheit war das österreichische Bohrunternehmen RED Drilling & Services für Bohrungen des Thermenresort Loipersdorf verantwortlich und kann auf mehr als 80 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet zurückblicken. „Unser oberstes Ziel ist die Herstellung einer schadenfreien und qualitativ hochwertigen Tiefbohrung mit einer Lebensdauer von mehr als 30 Jahren“, betont Dipl. Ing. Heimo Heinzle, Geschäftsführer des Bohrunternehmens.
Auch auf eine schonende und wirtschaftliche Nutzung des Thermalwassers wird im Thermenresort Loipersdorf geachtet. So wird das genutzte Wasser aus den Becken direkt für die Heizung und Temperaturerhaltung der Thermalbecken verwendet, gelangt anschließend über Überlaufrinnen in Energiebecken, um schlussendlich für die Rückkühlung der Wärmepumpen verwendet zu werden. „Unser Thermalwasser wird nicht nur für den Wellnessgenuss verwendet, sondern auch für die Energiegewinnung. Wir nutzen unser Thermalwasser thermisch von einer Temperatur von 62°C bis unter 15°C optimal aus. Gut für den Mensch, gut für die Umwelt! Durch das hausinterne Wasser-Wärme-Kühlverfahren haben wir die Möglichkeit, umweltbewusst mit den Ressourcen umzugehen“, hebt Philip Borckenstein-Quirini die umweltschonende Nutzung des Thermalswassers hervor.
Wie wichtig dieses Projekt, nicht nur für das Thermenresort selbst, sondern für die ganze Region und die Steiermark ist, betonte u.a. Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. „Das Thermenland Steiermark ist die größte zusammenhängende Thermenregion in Europa. Das Thermenresort Loipersdorf ist das Flaggschiff der steirischen Thermen und größter Arbeitgeber in der Region. Die vierte Bohrung ist eine weitere wichtige Zukunftsinvestition, die für die langfristige Absicherung des Thermenstandortes Loipersdorf sorgt.“
Nach erfolgreicher Bohrung, heißt es Wasser marsch!
Nach Abschluss der Bohrung, erfolgt ein ca. sechswöchiger Fördertest bei dem die Wassertemperatur, Wasserqualität und die Förderrate überprüft wird. Verläuft dieser Fördertest erwartungsgemäß, kann mit dem Bau einer Leitung von Stein bis zum Thermenresort begonnen werden.
Rund sechs bis acht Liter 62°C heißes Thermalwasser sollen zukünftig pro Sekunde durch eine rund 2 Kilometer lange, speziell isolierte Pipeline unterirdisch zur Therme gefördert werden. Bereits Anfang 2022 soll im „neuen“ Thermalwasser gebadet werden können.
via tourismuspresse.at, 20. September 2021