Wenn die Sonne zum Energielieferanten wird
Die St. Martins Therme in Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See) hat in den letzten Wochen die gesamte Dachfläche von Therme und Lodge mit Solar-Paneelen versehen. Am 20. April 2023 ging die Photovoltaik-Anlage in Betrieb.
Die neue Photovoltaik-Anlage ist aber nur der erste Schritt zur Energieunabhängigkeit – weitere Projekte sind bereits in Planung.
Die anhaltende Klimakrise, vor allem aber auch die aktuelle Energiekrise bringt derzeit viele Unternehmen zum Nachdenken, um aus der teuren Energieversorgung mittels fossiler Energie auszusteigen. Einen Ausstieg aus dem teuren Erdgas hat sich auch Frauenkirchen als Ziel gesetzt. Das Dach der St. Martins Therme & Lodge eignet sich ideal dafür, um Solar-Paneele zu installieren - nicht nur aufgrund seiner Fläche, sondern auch da es für Gäste nicht einsehbar ist.
Photovoltaik-Anlage alleine reicht nicht
Vor der Energiekrise wurden rund sieben Prozent der Erlöse für Energie aufgewendet, mittlerweile ist das doppelte notwendig.
Daher wurde als erster Schritt hin zur Energieunabhängigkeit das ca. 1.400 m² große Flachdach der Thermen-Landschaft mit mehr als 750 Photovoltaik-Paneelen ausgestattet. „Die Anlage wird ca. 310 kWp Leistung erbringen. Das entspricht dem Bedarf von rund 90 Einfamilienhäusern, das ist schon eine wirklich gute Leistung“, so Klaus Hofmann, der Geschäftsführer der St. Martins Therme & Lodge. Die St. Martins Therme & Lodge rechnet damit, dass 100% des produzierten Stroms direkt in die hauseigene Anlage fließen, eine Überproduktion würde selbstverständlich ins Netz eingeleitet werden.
Für den gesamten Bedarf einer Thermal-Freizeitanlage mit Hotelbetrieb ist das noch zu wenig.
Die Therme verbraucht rund 1,5 Mio kwH Strom im Jahr, d.h. die neue PV-Anlage deckt somit etwas mehr als 20% dieses Bedarfs ab. Die Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage bildet daher nur den Start zur Energieunabhängigkeit.
„Unser Ziel ist es, einen kompletten Ausstieg aus Erdgas zu schaffen und auf Dauer CO2-neutral zu werden. Unterstützt werden wir bei unserem Photovoltaik-Projekt von der Burgenland Energie“ freut sich Hofmann.
Daher lässt Geschäftsführer Klaus Hofmann derzeit prüfen, welche weiteren Energie-Alternativen noch möglich und sinnvoll wären, um dem gesamten Bedarf mit erneuerbarer Energie abzudecken. Möglich wären Biogas-Anlagen (Schilf), Geothermie, Windenergie, Wärmepumpen etc. Wunschziel ist es, durch weitere Maßnahmen noch in diesem Jahrzehnt energieautark zu werden.
Alternative Energie und CO2
Auch andere Thermen legen immer größeren Wert auf Klima Neutralität und fossilfreie Energie. So konnte u.a. im Tauern Spa, Alpentherme Gastein, Felsentherme Bad Gastein, Therme Laa, Linsberg Asia, Therme Geinberg, Rogner Bad Blumau, Heiltherme Bad Waltersdorf, Silvretta Therme Ischgl, Sonnentherme Lutzmannsburg ... nicht nur der CO2-Ausstoß massiv reduziert werden, sondern es werden auch teilweise bereits alternative Energiequellen zur Stromerzeugung genutzt. Das SPA Resort Therme Geinberg darf sich seit Herbst 2022 als erste klimaneutrale Therme Österreichs bezeichnen.
Auch in der AVITA Therme in Bad Tatzmannsdorf und dem AQUA DOME - Tirol Therme Längenfeld überlegt man den Bau einer Photovoltaikanlage. Die Sonnentherme Lutzmannsburg plant ebenfalls in den Ausbau der bereits bestehenden PV-Anlage sowie den Bau eines Biomassekraftwerks zu investieren.
via St. Martins Therme & Lodge, April 2023
via Burgenland ORF.at ,18. April 2023
via MeinBezirk.at, 20. April 2023